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Goldener Otter 2015 in der Kategorie
Engagement für generationenübergreifendes Miteinander
Gunda Ortmann als Koordinatorin des Martinsumzuges Ottersleben
Im wenigen Tagen ist es wieder soweit. Am Abend des 11. November werden wieder bis zu 1.000 Menschen und mehr durch die Straßen von Ottersleben ziehen. Am 11. November ist Sankt-Martins-Tag und einer der größten Martinsumzüge in Magdeburg findet alljährlich in Ottersleben statt. Wie kaum ein anderes Ereignis im Stadtteil ist der Martinsumzug Beispiel für das Miteinander ganz vieler Vereine, Projekte und Institutionen. Der Start erfolgt traditionell in der katholischen Kirche St. Maria Hilf. Kinder führen das traditionelle Martinsspiel auf. Anschließend geht es mit einem Laternenumzug an der festlich geschmückten Grundschule vorbei zur evangelischen Kirche, wo auf dem Kirchhof Schmalzschnitten, Kinderpunsch und Glühwein gereicht werden. Am Lagerfeuer werden Martinslieder gesungen und nach gutem Brauch leckere Martinshörnchen geteilt.
Jung und Alt, Alteingesessene und Hinzugezogene treffen sich – hier wird geredet, zugehört, geplant und verabredet. Der Martinsumzug gilt auch als so etwas wie das Familientreffen in Ottersleben. Es wird gelacht, musiziert, gesungen – und doch ist es nicht laut auf dem Kirchhof, sondern eher besinnlich. Ganz im Sinne des heiligen Martin, der laut Überlieferung im 3. Jahrhundert für einen frierenden Bettler seinen Mantel teilte, teilt auch Ottersleben. Und so ist das Ottersleber Martinsfest auch ist Beweis dafür, dass die Menschen im Stadtteil Solidarität mit jenen in Magdeburg üben, denen es nicht so gut geht. Über viele Jahre wurde der Erlös aus dem Verkauf von Schmalzschnitten und Glühwein an die Magdeburger Tafel gespendet. In diesem Jahr gibt es Überlegungen, mit dem Geld die Begleitung von minderjährigen Flüchtlingen zu unterstützen. Zudem werden alljährlich Päckchen für Heim- und Hortkinder in Polen gepackt.
Beteiligt an diesem Fest sind so sehr viele Vereine, Projekte und Institutionen, dass ich mich hüten werde, hier eine Aufzählung anzufangen. Ich würde garantiert jemanden vergessen und das wäre schade.
Aber eine Person will ich dann doch nennen. Diese Person hat sozusagen alle Fäden in der Hand. Sie koordiniert, organisiert und motiviert. Es ist Gunda Ortmann. Frau Ortmann ist seit 1998 Leiterin des Kinder- und Jugendfreizeitzentrum der evangelischen Kirche in Ottersleben. Und seit vielen Jahren sorgt Frau Ortmann – mit anderen – dafür, dass der Ottersleber Martinsumzug so festlich durchgeführt wird, wie von mir gerade beschrieben.
Ich kenne Gunda Ortmann seit vielen Jahren. Und ich weiß so ziemlich sicher, hier nach vorn will sie jetzt nicht wirklich. Gunda Ortmann ist eher eine Frau, die nicht das Scheinwerferlicht sucht. Sie rackert sich ab und freut sich, wenn etwas klappt – vor allem kann sie sich für andere und mit anderen freuen. Aber, liebe Gunda, Du musst da jetzt durch. Du wurdest als Person für den „Goldenen Otter“ vorgeschlagen. Die Jury hat entschieden und wir alle freuen uns mit Dir.
Der Goldene Otter 2015 in der Kategorie „generationenübergreifendes Miteinander“ geht an Gunda Ortmann.
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