Messer, Schere, Licht…. sind für kleine Kinder nicht. Aber was, wenn doch Feuer ausbricht? Um hier aufzuklären, wach zu rütteln, zu sensibilisieren kann ist es nie früh genug sein. Welche Nummer wähle ich, wenn Feuer ausbricht? Was kann getan werden, um eine Flamme schnell im Keim zu ersticken? Es gibt Kinder in Ottersleben, die sind noch keine zehn Jahre und doch können sie auf all diese Fragen kompetent antworten. Und nicht nur das. Sie wissen auch, was ein Feuerwehrmann oder eine Feuerwehrfrau im Dienst trägt, wie ein Einsatzfahrzeug aufgebaut ist oder wie im Falle des Falles Erste Hilfe zu leisten ist. Und die Kinder wissen, wie man einen Feuerwehrschlauch fachgerecht ausrollt. Das können Sie nicht glauben? Doch, das können Sie glauben, weil – sie können das hier jetzt sehen.
Ich sage einfach mal: Rollt aus! Wasser marsch!
(Jetzt rollen die Kinder den Feuerwehrschlauch aus und zeigen dann auch noch feuerwehrtypische Utensilien)
Sehen Sie, es klappt! Und wen haben wir hier? Ihr seid die Lösch-Otter. Das ist die Kinderfeuerwehr bei der Freiwilligen Feuerwehr Ottersleben. Im vergangenen November ging es los. Die Gründungsfeier für die Lösch-Otter fand am 22. November 2014 statt. An diesem Tag wurden 13 Kinder in die Kinderfeuerwehr aufgenommen. Den ersten richtigen Dienst haben die Mädchen und Jungen dann im Januar 2015 absolviert. Seitdem treffen sich die Lösch-Otter jeden zweiten Mittwoch in der Ottersleber Feuerwache. Zumeist sind es Schulkinder aus Ottersleben, aber nicht allein. Die Jüngsten Lösch-Otter (noch mit Schnupper-Status) sind gerade einmal fünf Jahre alt. Neun Jahre sind die ältesten.
Begleitet und betreut werden die Mädchen und Jungen von Kinderwart Andrea Iwan und Hauptfeuerwehrmann Nils Hartung. Letzte Woche ging es ums Feuermachen. Wie entfacht man ein Feuer? Klar, mit einem Feuerzeug oder einem Zündholz. Aber ein Lösch-Otter wusste auch von Dynamit zu berichten. Und zum Löschen braucht man Wasser oder etwas Kühles. Richtig. Und Frau Iwan zeigte dann mit einem über das Feuer gestülptem Glas, dass es auch eine Methode sein kann, dem Feuer den Nährstoff – nämlich den Sauerstoff – zu entziehen.
Das Projekt Lösch-Otter ist wichtig, weil es Kinder mit ihren Fragen, ihrer Neugierde und Fantasie – aber auch mit ihren Ängsten und Sorgen ernst nimmt. Und es ist wichtig, weil es frühzeitig vermittelt, dass Umsicht, Vorsicht und Verantwortung, aber auch Teamgeist, gegenseitige Achtung und Toleranz keine leeren Worthülsen bleiben dürfen. Wenn Sie bei den Lösch-Ottern mal Mäuschen spielen, können Sie erleben, wie die Mädchen und Jungen um einige Zentimeter wachsen. Sie tragen Verantwortung für sich und für andere.
Auch messen sich die Lösch-Otter mit anderen Kinder-Wehren der Stadt. Sie haben sie sich bereits am „Spiel ohne Grenzen“ der Kinder- und Jugendfeuerwehren der Stadt beteiligt sowie am Orientierungsmarsch der Kinder- und Jugendfeuerwehren. Und siehe da, gleich bei der ersten Teilnahme gab es einen hervorragenden dritten Platz.
Ich kann nur sagen, erhaltet Euch Eure Neugierde und Eure Freude an der gemeinsamen Verantwortung – die Jugendfeuerwehr wartet schon. Und an Frau Iwan und Herrn Hartung sowie Jack und David von der Jugendfeuerwehr – die ebenso zur Unterstützung der Lösch-Otter den einen oder anderen zusätzlichen Dienst schieben – einfach Danke.
Der Goldene Otter 2015 in der Kategorie Engagement für Sicherheit und Ordnung geht an die Lösch-Otter der Freiwilligen Feuerwehr Ottersleben.
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